Was kostet eine TYPO3 Seite?

Ich weiß, du hast sicherlich schon diverse Blogartikel gelesen, die TYPO3 als besonders kompliziert und aufwendig in der Wartung hinstellen.

Ich habe schon Artikel gesehen, in denen TYPO3 als veraltetes Content-Management-System hingestellt wurde.

Meiner Meinung nach sind das veraltete oder gar komplett falsche Aussagen. In der Realtität gehört TYPO3 zu den modernsten PHP Frameworks überhaupt. Alle modernen Entwurfsmuster und Technologien sind in TYPO3 vorhanden.

Diese veralteten Glaubenssätze über TYPO3 halten sich allerdings hartnäckig und führen zu einem Eindruck, dass TYPO3 besonders teuer in der Entwicklung und im Betrieb ist.

Ich versuche im Folgenden alle Argumente durch meine Sicht zu widerlegen und kann hoffentlich dich davon überzeugen, dass TYPO3 ein sehr modernes, schnelles und kostengünstiges CMS sein kann.

Ist TYPO3 kompliziert?

Die kurze Antwort ist: Nein.

TYPO3 ist nicht kompliziert. TYPO3 ist nur sehr umfangreich, da man extrem viel mit diesem CMS tun kann. Die Betonung liegt hierbei auf kann und nicht muss.

Der Installationsprozess ist in TYPO3 sehr einfach und unterscheidet sich nicht viel von WordPress oder Joomla. Man kann auch TYPO3 ganz klassisch installieren, indem man die Quelldateien als ZIP herunterlädt und auf dem Webserver hochlädt.

Dann muss man noch ein paar Symlinks erstellen und dann kann man den restlichen Installationsprozess per Browser folgen.

Das einzig neue sind hier die Symlinks. Ein Symlink ist ein Verweis auf eine Datei oder Ordner. TYPO3 hat hier ein bestimmtes Setup, welches 2 Hauptvorteile hat.

Der erste Hauptvorteil ist, dass man so die Coredateien außerhalb liegen haben kann. Das erschwert deren Änderungen und erhöht die Sicherheit. Der zweite Hauptvorteil ist, dass man Security und Bugfixreleases ohne Downtime und in nahezu Echtzeit vornehmen kann.

Auf meinem YouTube-Kanal zeige ich dir, wie einfach du TYPO3 installieren kannst mittels wget. 

Die Grundeinrichtung von Domain, Sprachen und Seite sind ebenfalls in ein paar Minuten erledigt - wenn man weiß, wie es geht.

Die Einrichtung der Domain und Sprachen geht in wenigen Minuten über die Seitenverwaltung und ohne Programmier- oder TypoScriptkenntnisse.

Die Einrichtung der Seite um HTML Seiten auszuliefern inklusive Template ist etwas umfangreicher. Aber nur, wenn du das Template selbst programmieren möchtest.

In den anderen Content Management Systemen muss man auch Konventionen einhalten wie Verzeichnisstruktur und das Anlegen bestimmter Dateien mit bestimmter Konfiguration.

TYPO3 ist nicht anders, man muss eben nur die TYPO3 Konventionen befolgen. Die sind aber nicht komplizierter, sondern einfach nur anders.

Ich erstelle dir eine leere Templatextension oder Theme in wenigen Minuten. Bei WordPress oder Joomla würde man es nicht schneller hinbekommen.

In TYPO3 gibt es auch fertige Templates, wo man nur installieren und konfigurieren muss. Dort muss man dann nicht selbst TypoScript schreiben oder eine Erweiterung programmieren.

In diesem Blog habe ich dir bereits mehrere Templates vorgestellt und Quellen aufgezeigt, wo man kostenpflichtige und kostenfreie TYPO3 Templates finden kann.

Die Auswahl ist noch nicht so groß wie bei WordPress oder Joomla. Jedoch wird sich der Markt dorthin bewegen - auch dank T3 Templates.

Falls du mehr über das Erstellen von TYPO3 Templates erfahren möchtest, dann besuche den T3 Campus. Dort findest du zahlreiche kostenfreie Tutorials zum Thema TYPO3.

Ist TYPO3 teuer?

Die kurze Antwort ist: Nein.

Jedes normale Webpaket von einem modernen Hostinganbieter wie Hetzner oder Ionos ist ausreichend, um TYPO3 performant zu hosten.

TYPO3 ist mittlerweile sogar einer der schnellsten CMS überhaupt.

Du musst für das Hosting also nicht mehr ausgeben, wie für eine WordPress oder Joomla Webseite.

TYPO3 bietet alle Funktionen, die man für eine Webseite braucht, und zwar ohne das Installieren von Erweiterung Dritter.

Du kannst in TYPO3 Seiten beliebiger Größe in beliebig vielen Sprachen erstellen und verwalten. Du kannst ein Redaktionsworkflow erstellen und die Rechte deiner Redakteure detailliert einstellen.

Du kannst auch mehrere Webseiten in einer TYPO3 Installation verwalten.

Das geht alles, ohne auch nur eine Erweiterung installieren zu müssen. Und dabei hast du stets dank intelligentem Backend die beste Übersicht.

Versuch mal in WordPress eine Webseite mit 100 Einzelseiten und 3 Sprachen mit Redaktionsworkflow zu erstellen. Da kommst du ohne Plugins nicht weit.

Bei WordPress oder Joomla kommt man auch wesentlich schneller in die Situation Geld für kostenpflichtige Plugins ausgeben zu müssen als in TYPO3.

Aufgrund der noch relativ kahlen Landschaft an TYPO3 Templateanbieter, sind die Templates für den privaten Endkunden noch relativ teuer im Vergleich zu WordPress.

Das ist die einzige Schraubstelle, wo man sagen kann TYPO3 ist teurer als WordPress oder Joomla.

Der Grund wieso TYPO3 für viele Leute teuer ist, sind Erfahrungen, die weit hinter TYPO3 10 zurückliegen. Oder weil die bisherige Agentur oder TYPO3 Entwickler es besonders kompliziert aufgesetzt hat. Denn kompliziert muss es ab TYPO3 10 nicht mehr sein.

Ein anderer Grund für die höheren Kosten bei TYPO3 Projekte sind, dass TYPO3 Projekte oft wesentlich komplexer sind als WordPress Projekte. Denn mit TYPO3 kann man wesentlich mehr tun.

Wenn jedoch die Kosten vergleicht, müsste man dann ein vergleichbares WordPress Projekt nehmen. Und da wird WordPress oder Joomla wesentlich schlechter abschneiden.

Insbesondere in der Wartung und Support. 

Leider lassen sich viele von WordPress und Joomla blenden. Man kauft sich ein Theme für $70 und installiert für alle Bedürfnisse ein Plugin:

• Mehrsprachigkeit
• SEO
• Optimierung
• Cookie Consent
• Google Analytics
• Sicherheit
• usw.

Am Ende hat man dann ein System mit dutzenden Plugins, einem Theme inklusive Pagebuilder.

Der Kunde kann alles schon sexy per Drag- und Drop platzieren. Kann er das wirklich?

Kunden, die die Fülle der Konfigurationsmöglichkeiten eines Pagebuilders gut bedienen können, die können auch problemlos TYPO3 bedienen. Natürlich ist es nicht so sexy per Drag- und Drop wie bei Elementor. Aber zumindest hebelt man nicht mit Plugins die gesamte Inhaltserstellung mit einem Plugin aus. Und dass Funktionen wie die History in WordPress schlicht unlesbar und unbenutzbar geworden ist, stört anscheinend niemand.

In der Entwicklung hat man so vielleicht 25 - 30 % Budget gespart. Das ist natürlich gut, wenn der Kunde Geld sparen kann.

Dass man aber im Support und Pflege wesentlich mehr Zeit und somit Geld in die Hand nehmen muss, merkt der Kunde halt auch erst später.

Besonders schön ist, wenn es dann keine neue Version mehr für das genutzte Theme gibt und man dann auf ein neues Theme umsteigen muss.

TYPO3 ist also nicht persé teurer als WordPress und Co. 

Wann solltest du TYPO3 verwenden?

Ich habe auf dem T3 Campus dazu einen ausführlichen Artikel geschrieben, den ich dir an dieser Stelle ans Herz legen möchte.

Zusammengefasst kann ich die hier folgende Faustregeln mitgeben.

WordPress ist geeignet, wenn deine geplante Webseite folgende Kriterien erfüllt:

• einsprachig
• nicht mehr als 20-30 Einzelseiten
• wenn dein Hautpvorhaben durch ein Plugin bereits erfüllt wird. Beispiel: WooCommerce

TYPO3 ist geeignet, wenn einer dieser Kriterien erfüllt ist:

• mehrsprachig
• Multisites
• mehr als 20-30 Einzelseiten
• Redaktionsworkflow notwendig

Fazit

TYPO3 ist ein sehr modernes, schnelles und vor allem leicht skalierbares und sicheres Content-Management-System.

Seit TYPO3 10 lassen sich Webseiten mindestens genauso schnell erstellen, wie für WordPress und Co. Nur hat man mit TYPO3 ein ausgereiftes Premium CMS, das für jede Webseitengröße geeignet ist.

Ich hoffe, ich konnte dein Interesse für TYPO3 wecken und dir ein paar Argumente geben, wieso man nicht immer blind WordPress nutzen sollte.

Aufgrund der Größe von WordPress glauben viele, dass WordPress die Antwort auf alle Fragen ist. Dabei gibt es viele Einsatzgebiete, in denen WordPress nicht die beste Lösung ist.